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Fossilien - "Weder Kaugummi noch Vogeldreck" EarthCache

Hidden : 7/1/2015
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Seit 1984 prägt der „Freundschaftsbrunnen“ das Bild des Sindelfinger Marktplatzes. Besonders die vielen verschiedenen, beweglichen Figuren, die auf die Geschichte und Kultur der Stadt eingehen, sowie die sechs umringenden kleineren Becken, die je einer Partnerstadt gewidmet sind, machen den Brunnen zu einem gern besuchten und fotografierten Ort. Die Figuren des Brunnens bestehen aus Bronze, jedoch gibt es auch viele Teile, wie die Grundplatte des Hauptbrunnens und die steinernen Sitzbänke, die aus einem dunklen Kalkstein gefertigt wurden, und durchaus eine nähere Betrachtung wert sind. Denn was hier im Vorbeigehen schnell für ein verfestigtes Kaugummi oder „Vogeldreck“ gehalten wird, sind Spuren von uralten versteinerten Lebewesen – sogenannten Fossilien.


Definitiv kein Vogeldreck: A: Hornkoralle - B: Seelilienfragmente - C: Wabenkoralle - D: Schneckenhaus


Wie entstehen Fossilien?


Unter Fossilien versteht man „versteinerte“ Überreste oder Spuren von Pflanzen und Tieren längst vergangener Erdzeitalter. Sie können dann entstehen, wenn unter bestimmten Umständen keine Verwesung eines toten Lebewesens stattfindet, sondern Bestandteile, Form oder Struktur erhalten bleiben. Zu diesen Umständen gehören das Fehlen von Sauerstoff, wodurch eine Zersetzung verhindert wird, sowie das luftdichte Einschließen durch Sedimente, wie z.B. durch Sand. In Folge dessen können Mineralstoffe aus den Sedimenten in die winzigen Poren und Löcher des Skeletts eindringen und es unter dem Druck der aufliegenden Schichten bis zur „Versteinerung“ immer weiter verhärten.



Was ist ein Leitfossil?


Manches Fossil ist jedoch mehr als ein versteinertes Lebewesen, denn es kann Wissenschaftlern auch zur Altersbestimmung des umschließenden Gesteins, in dem es gefunden wurde, helfen – ein sogenanntes Leitfossil. Dabei ist es wichtig, dass die Art des Fossils weit verbreitet war und nur eine kurze Zeit existiert hat, damit man so das Alter möglichst genau bestimmen kann. Zudem sollte es leicht und eindeutig zu bestimmen sein und in verschiedenen Lebensräumen existiert haben, damit es für die Altersbestimmung des Gesteins von Nutzen ist. Findet man das gleiche Leitfossil in Sedimentgestein von verschiedenen Orten, so sind die umgebenden Gesteine annähernd gleich alt.



Altersbestimmung einer Gesteinsschicht anhand von Leitfossilien


Anhand der obigen Grafik kann man gut erkennen, inwiefern es Leitfossilien ermöglichen, eine Gesteinsschicht zeitlich einzuordnen. Denn neben Fossilienarten, die eine lange Zeit existierten, und daher zu einer genauen Altersbestimmung ungeeignet sind, können gefundene Leitfossilien genaue Hinweise auf einen Zeitabschnitt der Erdgeschichte (Ära & Epoche) geben. Im Folgenden sollen nun ein paar typische Leitfossilien vorgestellt werden, die zu einer zeitlichen Einordnung herangezogen werden können.

Beispiele für Leitfossilien


Trilobiten
Trilobiten sind Gliederfüßer, die ausschließlich in den urzeitlichen Meeren lebten und sich durch einen außergewöhnlich großen Formenreichtum auszeichnen. Ihre Größe reicht von wenigen Millimetern bis zu einer Länge von 75 cm. Mit ihren Facettenaugen, einem Kopfschild und Wangenstacheln suchten diese Urzeittiere auf dem Meeresboden nach Nahrungspartikeln. Ihren Namen haben sie von einer auffälligen Dreigliederung des Körpers (Kopf, Rumpf und Schwanzteil), weshalb man sie auch „Dreilapperkrebse“ nennt. Sie lebten ausschließlich im Paläozoikum, dem Erdaltertum (Perm, Karbon, Silur, Ordovizium, Kambrium) von vor 580 Millionen Jahren bis vor ca. 290 Millionen Jahren.

Graptolithen
Graptolithen waren marine, im Wasser freischwebende Meereslebewesen, die ein chitinartiges Außenskelett hatten und verästelte Kolonien in röhrenförmiger Struktur bildeten. Diese besondere Art des Zusammenwachsens lässt Kolonien dieser Tiere wie kleine Bäumchen aussehen. Man vermutet, dass sie sich durch das Herausfiltern von Plankton aus dem Meerwasser ernährten. Sie waren weltweit besonders während des Ordoviziums und Silurs – vor mehr als 416 bis 488 Millionen Jahren - in küstenfernen Meeresregionen verbreitet.

Brachiopoden
Die Schalen dieses Meerlebewesens ähneln auf den ersten Blick denen einer Muschel. Dennoch sind ihre Bewohner aber näher mit primitiven Würmern als mit Muscheln verwandt. Die Größe von Brachiopoden liegt zwischen wenigen Millimetern bis hin zu 8 cm. Sie waren mit einem Stiel an festeren Partien des Meeresgrunds befestig und filterten ihre Nahrung aus dem vorbeiströmenden Wasser. Auch wenn sie keine Kolonien bildeten, lagen sie doch sehr häufig nahe beieinander. Als Leitfossil werden sie für das Silur bis zum Ende des Karbons (für einen Zeitraum von vor etwa 298 bis 443 Millionen Jahren) herangezogen.

Ammoniten
Ammoniten zählen zur Familie der Kopffüßler und ähnelten einem „urzeitlichen Tintenfisch“, der Weltmeere bevölkerte. Sie hatten eine spiralförmige Schale, die in verschiedene Kammern unterteilt war. Diese Kammern waren zum Teil mit Gas und zum Teil mit Wasser gefüllt und machten eine Fortbewegung durch Druckausgleich möglich (Steigen & Sinken). Die meisten Formen erreichten einen Durchmesser von 2 bis 30 cm, jedoch gab es auch größere Exemplare. Ammoniten werden als Leitfossil für das späte Silur bis hin zur Kreidezeit genutzt. Das entspricht dem Zeitraum von vor etwa 415 bis 66 Millionen Jahren.



EarthCache


Dieser Earthcache soll das Auge des Besuchers auf die vielen verschiedenen Fossilien im Kalkgestein des Freundschaftsbrunnens lenken und ihm mit Hilfe eines Leitfossils die Möglichkeit geben, das ungefähre Alter des Gesteins zu bestimmen. Um den Earthcache loggen zu können, gilt es nun noch folgende Fragen zu beantworten:

Fragen & Aufgaben:

  1. Finde mindestens drei verschiedene Fossilien am Freundschaftsbrunnen! Beschreibe ihr Aussehen und versuche sie zu benennen!

  2. Welches Leitfossil kann man hier vor Ort finden?

  3. Versuche mit Hilfe des Leitfossils und dem Listing das Alter des Gesteins zu bestimmen!

  4. Am Wegpunkt 2 kannst Du im Wandgestein ebenfalls Fossilien finden. Beschreibe sie und überlege, welche Art von Fossilien dies sein könnten!

  5. Mache am Brunnen ein Foto von Dir zusammen mit einem vor Ort gefundenen Fossil und füge es Deinem Log hinzu. Wenn Du persönlich nicht auf dem Foto zu sehen sein möchtest, kannst Du alternativ auch gerne ein Foto von Deinem Team-Namen, Deinem GPS oder einem persönlichen Gegenstand zusammen mit dem Fossil machen!

Bitte sende die Antworten in einer Email über mein Profil oder via Message-Center an mich. Natürlich sind auch selbstgemachte Fotos gerne im Log gesehen! Nach(!) dem Senden der Antworten kann der Earthcache direkt geloggt werden. Bei fehlerhaften Antworten melde ich mich! Logs ohne Foto und/oder Antworten werden ohne Vorwarnung gelöscht.

Zusätzliche Informationen

  • Beide Wegpunkte sind problemlos auch mit dem Rollstuhl zu erreichen!
  • Es ist selbstverständlich, dass die Fossilien nicht beschädigt werden dürfen!
  • Im Dunkeln kann man die Fossilien nicht gut finden! Besucht den EC daher bitte nur bei Tageslicht!
  • Ansonsten gilt wie immer: „Nimm nichts mit als deine Eindrücke - hinterlasse nichts als deine Fußspuren!“


Text- und Fotoquellen
van Roekel, Annemieke; Amsterdamse fossielenroute, 2013
Fundamente, Geographie Oberstufe, Klett, 2013
Eigene Grafiken und Fotos

Additional Hints (No hints available.)